Auf dem Weg zum Komposthaufen komme ich am Grill vorbei. Er sieht traurig aus, wie er so nass und kalt an der Garage lehnt, die Kohlenpfanne voller Regenwasser. Täusche ich mich, oder knicken sogar seine Stahlbeine ein bisschen ein?
“Der Grill ist traurig”, sage ich zum Küchenmeister, als ich zurück ins Haus gehe. “Und ich bin es auch! Schon seit Wochen nicht mehr gegrillt, weil es regnet oder windet oder beides. Ist das hier jetzt Südfrankreich, oder was?” Monsieur setzt seinen “Arme-Barbaren-die-keine-Ahnung-vom-Essen-haben”-Blick auf, den er für Nicht-Franzosen reserviert und immer dann trägt, wenn ich Zucker in die Salatsoße tue, den falschen Käse zum richtigen Wein esse oder gar – quel scandale! – Bier zum Grillen trinken will. Wenn es ums Essen geht, ist er Patriot und Fundamentalist.
“Grillen wir eben drinnen”, sagt er. “Witzig”, pruste ich. Er seufzt und scheint sein letztes bisschen Geduld zusammen zu kratzen. “In Frankreich, meine Liebe, grillt man winters im Kamin. Rippchen, Galettes, Würste.” Er leckt sich die Finger. “Na logo”, sage ich, “das war aber in prähistorischer Zeit, als die Gallier in ihren Höhlen hockten und bevor es Polstermöbel, Teppiche und gefütterte Vorhänge gab, die nach dem Wohnzimmer-Barbecue für immer und ewig nach Fett und Rauch…” Da hat Monsieur genug von mir und geht einkaufen.
Und was soll ich sagen? Am Abend macht er ordentlich Feuer im Kamin und legt je einen halben Meter Lammbratwurst und normale Bratwurst sowie drei Lammkoteletts aufs Grillrost (wieso drei Lammkoteletts? Weil U. aus Hamburg zu Besuch war und auch nicht schlecht staunte über das Indoor-Grillen) Der Tisch wird im Wohnzimmer gedeckt, wir fischen knallheiße, cremige Folien-Kartoffeln aus der Glut und schmausen wie die Ritter der Tafelrunde. U. und ich dürfen Bier und Weißwein trinken, für den Franzosen kommt nur Rotwein in Frage.
Am nächsten Morgen riecht es im Wohnzimmer nach – nichts.
Liebe Helen,
tja, unser Franzmann hat’s eben drauf….das mit dem Kochen und Grillen.
Hurra!
Sieht lecker aus… da hat man Lust vorbeizukommen…
Das Wetter ist wieder super! Schaut mal unter der webseite “baqueira- beret” nach,
1,70 m Pulverschnee, atemberaubendes Panorama. Aber bald geht es auch in Mourtis
“los” (1,20 m Schneehoehe) – ist Auch sehr schoen zum Skilaufen.
Au man, Monsieur Horstmeier macht so große Lust, mal wieder in den Schnee zu fahren. Ob unsere Knochen das noch wollen? Es wäre ein Test wert.
Ihr habt meine email-Adresse ja doch veröffentlicht. Und das mit dem Cedille schaff ich nicht! Ändert Ihr es doch bitte, damit sich Jurancon nicht so ungehörig anhört.