Luftschlösser

Wenn ich woanders bin, gucke ich mir Immobilienanzeigen an. Es ist eine Art Kontaktaufnahme mit der Gegend. Ich stelle mir dann vor, wie ich in die eine oder andere Immobilie einzöge, wo mein Sekretär hinkäme, wo Bébés Zimmer wäre und wo Monsieurs absurd wuchtiger Mineralienschrank, den er mal an der Uni abgestaubt hat, am wenigsten auffiele. Meine Phantasie-Umzüge sind mal mehr, mal weniger unrealistisch. In Paris, Biarritz oder New York muss ich unsere Berufe und Einkommensverhältnisse komplett ausblenden, damit der Tagtraum funktioniert. Immobilienanzeigen in solch horrend teuren Städten machen andererseits auch gute Laune, denn dort kostet eine schuhkartongroße Bude locker das Doppelte der Miete unseres Schuhkartons in Hamburg.

Hier in der südfranzösischen Provinz ist das anders. Man bekommt viel geboten für sein Geld (wenn man es denn hätte) und kann wild drauflos phantasieren. Jetzt werden Realisten einwerfen: “Aber die Lage! Kann man nicht vergleichen…” Weiß ich doch. Aber man wird ja wohl noch träumen dürfen. Zum Beispiel von diesem Schlösschen: 1000 qm, Nebengebäude 500 qm, Pool, Kapelle, plus fünf Hektar Land.

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Oder wie wäre es hiermit: 5 Zimmer, 268 qm, Garage für drei Autos, mit “kleinem” Park und Wäldchen. Das Buchsbaum-Ornament im Vorgarten würde ich allerdings verwildern lassen.

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Noch besser: Man sollte gleich ein ganzes Dorf kaufen und dort die Familie und beste Freunde ansiedeln: 6 Häuser auf 1,2 Hektar Land mit dem schönsten Blick des 9. Départements (Ariège). Ach, ja. Lage, Lage, Lage…

Foto 2

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