Letzte Ernte

Wir hingen ein paar Tage in den Wolken; es stürmte und nieselte bei etwa 17 Grad – der Herbst macht hier auf lauwarme Waschküche. Auf den Höhen ist aber ordentlich Schnee gefallen, in der Ferne leuchtet der Pic du Midi ganz in weiß. Kein Zweifel, dass sich der Sommer sehr bald sonst wohin verkriecht. Darum hier noch eine schnelles sommerliches Rezept als Foto-Story, quasi als letzter Gruß aus der Küche, bevor wir die schweren Sachen auftischen (Danke an C. für die Idee!) Außerdem wollte Monsieur mal ausprobieren, ob er auch “food” kann. Er kann, n’est-ce pas?

Man folge also den Bildern: Feigen pflücken (am Baum oder im Supermarkt), klein schneiden. Blätterteig in gebutterte Formen legen. Feigenstücke, Ziegenkäse und Crème fraîche dazu. Salzen und pfeffern, Teigtasche schließen. Dann bei 150 Grad im Ofen backen. Tut’s wunderbar als Vorspeise. Wir haben dazu einen Jurançon  getrunken, einen kräftigen, süßen Weißwein, der nicht weit von hier westlich von Pau wächst. Süß gilt ja in Deutschland oft als billig und bäh. Ist falsch. In Maßen und zum richtigen Essen schmeckt er wie flüssige Sonne.

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2 thoughts on “Letzte Ernte

  1. Ein Kommentar zur “Letzten Ernte”

    Säckel

    Ja, ja, der Wein von Jurancon!

    Ein Junge wird geboren. Sein Großvater benetzt die Lippen des Säuglings mit dem Wein von Jurancon und reibt darauf eine Knoblauchzehe. “Vergiss nie, mein Junge, wer Du bist und woher Du kommst!” Der Junge wächst heran, spielt mit den Bauernkindern des Dorfes, wird groß und schließlich König von Frankreich, nachdem er zum katholischen Glauben konvertiert ist. “Paris vaut bien une messe – Paris ist wohl eine Messe wert!” Er gibt mit dem Edikt von Nantes den Protestanten Religionsfreiheit, heiratet die nicht hübsche, aber reiche Maria von Medici, um mit ihrem Geld das verarmte Land zu sanieren und formuliert das schöne Sozialprogramm des “poule au pot”, das jedem – zumindest am Sonntag – ein Hühnchen im Kochtopf gönnt. Ein wahrlich großer Herrscher, Frankreichs König Heinrich IV, mein Lieblingskönig.

    Ja, der Wein von Jurancon bewirkt Großes! Und Opas auch!

    P.S.: Wie schreibt man ein Cedille in diese Texte?

    1. Das “cédille” ist das orthografische Schwänzchen im Französischen. Vor Vokalen macht es aus einem wie “k” gesprochenen harten “c” einen weichen S-Laut, wie in “garçon” (sprich: gar-ßong).

      Auf Mac-Tastaturen: alt+c
      Auf PC-Tastaturen: auf “Einfügen” gehen und dann auf “Symbole”.

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